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Ein tiefes Einatmen





Wie ich vor einigen Tagen geschrieben habe, fühle ich eine vorbereitende Stille in der Erde,
ein Warten, das allerdings nicht untätig ist, 
vor der nächsten Welle, die hier auf der Erde in unserem Bewusstsein ankommt.
Ich empfinde es wie ein großes Einatmen und es entsteht eine Art “Sog”, 
ähnlich wie bei einem Staubsauger beim Saubermachen.

Es ist wieder und wieder ein “Entrümpeln” von Mustern und Glaubensvorstellungen in unserem Inneren und auch in unserem Außen, die nun nicht mehr angemessen sind,
mit denen wir es uns aber auf eine gewisse Weise gemütlich eingerichtet haben.
Vielleicht finden wir uns in belastenden Situationen wieder, und wir fühlen, ich kann gerade nicht mehr.
Doch wie ein verschrecktes Kind, welches ein bestimmtes Spielzeug nicht hergeben möchte, 
obwohl dieses scharfe Kanten hat und sich das Kind an diesen schon oft verletzt hat, 
sind wir nicht imstande eine Veränderung zu erlauben.
Und das ist in Ordnung.

Bitte erlaube deinem Verstand nicht, dich zu verurteilen, dich zu beschimpfen, 
dich dazu zu bringen, dich noch mehr anzustrengen.
Das verschreckte Kind in uns hat so viele Argumente in seiner Not, 
es nicht hergeben zu wollen: “Es geht nicht ohne, ich kann das nicht hergeben, ich hab nichts anderes, auch wenn es mich verletzt, wenigstens das habe ich, ich kann nicht anders….” 
Egal, was es sagt:
das ist in Ordnung und es hat das Recht so zu fühlen, 
denn es hat eben ganz bestimmte Erfahrungen gemacht. 
Du brauchst diesem verschreckten Kind das verletzende Spielzeug 
nicht mit Gewalt aus den Händchen reißen oder auf es einreden.

  Wir können uns in diesen Momenten erinnern, es gibt da etwas, das will, dass es mich gibt, 
das dieses Leben will, dass mir wohl gesonnen ist, das möchte, 
dass es mir gut geht und für mich da ist, wenn ich es zulasse.

Mir hat immer die Erinnerung an meine inniglich geliebte Omi geholfen, 
zu der ich als Kind gerobbt bin und mich neben ihren Sessel gehockt habe. 
Sie hatte Zeit für mich, war sanft und ruhig. Ich war ihr Ferienkind und sie hatte mich lieb.
Vielleicht kannst du dir das Gefühl von einem Ferienkind schenken?
Für 10 Minuten, für eine halbe Stunde, für einen Nachmittag?

Sich an einen gemütlichen Ort hinkuscheln, ausruhen und mit liebevollen Augen auf dich und dieses verschreckte Kind in deinem Inneren schauen und mit ihm fühlen. 
Nichts sonst. Dich auf dich und dieses Kind einlassen.
Vielleicht sind es die gütigen und verständnisvollen deiner Seele, 
deiner Omi oder eines anderen liebevollen Wesens, dass dir in diesem Leben begegnet ist, an die du dich erinnerst.
Und wenn du an einem gemütlichen Ort gelandet bist, 
vielleicht kannst du dann auch noch deinen Atem wahrnehmen. 
Ganz vorsichtig, ganz langsam und ruhig.

Und währenddessen kann sich das verschreckte Kind gemeinsam 
mit dir beruhigen und seine Händchen entspannen, was das Spielzeug fest gehalten hat.
Vielleicht lässt es für diese Zeit sogar los, während du so liebevoll mit ihm und mit dir bist und ein inneres Vertrauen kommt hervor, 
dass Veränderungen nicht das Ende der Welt bedeuten 
und das Wissen steigt auf, 
dass, wenn etwas sich verändern möchte auch ein Raum für Neues entsteht.
Einatmen und Ausatmen.




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