Schon als Kind empfand ich die menschliche Sprache als unzureichend,
um mich wirklich mitzuteilen und etwas von denen,
die mich umgaben, zu erfahren.
Ich fühlte die Gefühle der Menschen und war verwirrt,
dass sie meistens etwas anderes sagten, als sie fühlten.
Viele Worte, ungefüllt, die Wahrheit verschleiernd.
Ich habe diese Sprache genau wie alle anderen lernen müssen,
aber es war nie ausreichend.
Für mich war es natürlicher, mich in Klängen und Bildern mitzuteilen
oder durch die Augen, ohne Worte.
Austausch von Herz zu Herz oder auf Seelenebene,
je nach dem, wie man es nennen möchte.
Ich sendete mein Gefühl,
aber es gab da keinen Empfänger, niemand war "zu Hause",
denn die Menschen waren in ihrem Verstand.
Die meisten Menschen leben im mentalen Bereich,
im Kopf, im Verstand und sprechen nur von dort.
Die Verbindung zum Herzen ist unterbrochen,
oft ist die Sprache zwar von Emotionen, die der Verstand produziert, gefärbt,
nicht aber vom wahren Gefühl.
In jedem Moment fühlen wir,
wir Menschen sind fühlende Wesen,
wir sehen, hören oder schmecken und tasten,
fühlen Resonanz in unserem Inneren.
Wenn wir Menschen uns wieder als fühlende Wesen erleben,
wird es unmöglich sein, weiter anderen Schmerz zuzufügen.
Wir werden in uns fühlen, was es heißt, wenn Tiere gequält,
Bäume ohne Sinn und Respekt gefällt,
Pflanzen einfach so abgerissen werden.
Wir werden in uns fühlen, was Worte auslösen können,
wie es sich anfühlt, ein Lächeln zu fühlen, was aus dem Herzen kommt.
Stecknadelkopfgroße Pupillen in menschlichen Augen werden weiter.
Tränen werden Heilung bringen und nicht mehr unterdrückt werden.
Denn wenn wir fühlen und uns über diese Ebene austauschen,
so fühlen wir den anderen, wir fühlen seine Freude, seinen inneren Tanz,
aber auch seine Angst und seinen Schmerz.
Ganz direkt, ohne Missverständnis.
Wir haben Mitgefühl,
wir erkennen den Schmerz und die Freude des anderen in uns,
wir erkennen uns wieder und werden erkannt.
Aber oft ist es so, dass, noch ehe wir uns den Raum geben,
ein Gefühl zu kosten,wirklich zu erleben,
unschuldig, staunend und namenlos,
wir in den Verstand gehen.
Der Verstand, der kein Gefühl kennt aber sofort alles benennt,
analysiert, der zu wissen glaubt
und der den Zauber, das Lebendige des Neuen, das Zarte
und das Unbekannte mit dem Benennen zerbricht.
In dem Moment, wo wir uns im Verstand befinden,
haben wir uns, unser Leben und die Wesen um uns herum verlassen.
Im Verstand sind wir allein und müssen darum lauthals beschäftigt werden.
Das Leben und die Liebe sind nur im JETZT für uns zugänglich
und dort hören wir auch die Sprache der Liebe in unserem Inneren
und im Außen.
Wir können diese universale Sprache nur in jedem JETZT wieder finden,
uns erinnern und wieder zu sprechen beginnen, mit oder ohne Worte,
als eine Erinnerung an zu Hause,
an DAS, aus dem alles besteht,
eine Erinnerung an Liebe.